Wer es auf der Karte sucht, muss genau hinsehen. Von Ost nach West ist es ca. 120km groß und hat etwa 230.000 Einwohner. (Karte Ausschnitt von Google Earth) |
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Zwei Konferenzen und zwei Kurse haben Karl in diesem Jahr nach Brunei geführt. Weil der reiche Ölstaat Karl Dienste aus eigener Kraft finanzieren kann, reiste er in diesem Jahr in dieses kleine Land so oft wie in kein anderes. |
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Brunei ist wegen des märchenhaften
Reichtums seines Sultans Haji Hassanal Bulkiah Mu'izzaddin
Waddaulah (dies ist nur eine Abkürzung seines Namens) bekannt,
dessen Palast außerhalb der Stadt der größte der Welt
sein soll, sich jedoch
der Kamera des gemeinen Touristen entzieht. Aber er lässt seine Untertanen ein wenig an diesem Glanz teilhaben, in dem er ihnen einige prächtige Bauten in die Stadt gestellt hat. So wie diese Sultan Omar Ali Saifuddien Moschee, die von einem künstlichen See mit einem noch künstlicheren Pavillion in Form eines Schiffes umgeben ist. |
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Das Stadtzentrum ziert ein von zwei Einkaufzentren flankierter Platz, der meistens recht tot ist. Das eigentliche Leben findet darunter im klimatisierten Supermarkt statt. |
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Die
Hauptstadt von Brunei heißt "Bandar Seri Begawan". Die City
ist in etwa einer halben Stunde zu erlaufen, was für Bruneier
aber eine sehr ungewöhnlich Art der Fortbewegung ist. So gibt es in Brunei mehr Autos als Menschen, die es dann auch schaffen, an allen Enden der Stadt Verkehrsstaus entstehen zu lassen. Für Fußgänger oder Bürgersteige bleibt da wenig Platz. |
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Die Bruneier wissen wohl, wem sie ihren Wohlstand verdanken und verehren ihren Sultan. Besonders wenn man zur Zeit seines Geburtstages in Brunei ist, ist er überall präsent und lächelt übergroß auf sein Volk herab. | |
Wie man es von einem Sultanat erwarten kann, ist Brunei
streng muslemisch. Man erkennt es natürlich an den zahlreichen
Moscheen, deren Größe und Anzahl davon ausgeht, dass alle
Einwohner Bruneis gleichzeitig zum Gebet eilen. Die Jame'Asr Hassanil
Bolkiah Moschee hat der jetzige Sultan sich zu seinem 25-jährigen
Tronjubiläum bauen lassen. Sie ist die
größte und prächtigste in Brunei und auch aus der
Nähe in den Details betrachtet ist sie sehr schön und
kunstvoll gebaut. |
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Aber
nicht nur die Moscheen und Paläste Bruneis sind
prächtig, sondern auch das gemeine Volk kann in Brunei in
Luxus schwelgen, wenn es bereit ist dafür zu bezahlen. Dies ist die üppige Eingangshalle des "Empire
Hotel and Country Club", einem 7-Sterne Hotel mit allem Luxus, das sich
deshalb auch sehr zutreffend "A Monument of Luxury" rühmt. Die teuerste Suite in diesem Hotel kostet übrigens EUR 35.000 - pro Nacht wohlgemerkt. |
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Seine sieben Sterne verdient das Empire auch mit seinen äusserst aufwendigen Aussenanlagen, wie mehren Pools mit künstlichem Strand und echten Palmen. Das Meer dahinter ist degegen recht trübe und nicht so richtig einladend. So bleibt man doch lieber in dieser künstlichen Welt. |
Ein Kontrastprogramm dagegen ist ein Besuch in "Kampung Air" (Wasserdorf) von Brunei. Diese Stadt auf Stelzen zieht sich rechts und links des Bruneiflusses hin. Hier wohnen Zehntausende von Menschen in der traditionellen Lebensweise dieser Region.
Die Häuser stehen dicht an
dicht, denn
Garten gibt es hier ja nicht. Das ganze Leben spielt sich auf Stetzen
und Stegen ab. Im Vordergrund ist eine Schule und der Schulbus ist ein
Boot. |
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Die
Stadt von ein Netz von Holzstegen durchzogen, auf dem man wunderbar
wandern kann, ohne Angst vor Autos haben zu müssen. Es gibt Strom, Wasser und Telefon, aber keine Abwasserleitungen. Das Leben auf Stegen war früher einfacher als auf Land. Man brauchte keinen Urwald zu roden, der dann ständig wieder versuchte in Garten und Grundstück zu kriechen; man hatte den Transportweg und die Fische vor der Haustür und der Fluss unter einem erledigte die Entsorgungsprobleme. Leider hat sich diese Tradition nicht geändert, nur dass das moderne Leben erheblich mehr zu entsorgen mit sich bringt. |
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Weil es keine Gärten gibt,
sind die
Stege der Spielplatz der Kinder. So lassen die Jungen hier ihre Drachen
steigen, was ein Kunststück ist, denn wenn Kinder oder Drachen
abstürzen, sind sie verloren. Der Bruneifluss hat übrigens Gezeitenhub und das Watt unter den Häusern fällt bei Ebbe trocken. |
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Nicht
in Europa, auch in Kampung Air birgt das Fahrradfahren für
Kinder so seine Gefahren. |
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Das Transportmittel in Kampung Air sind die Wassertaxis. Für 1 Brunei Dollar (0,5 EUR) bringen sie einen von einem Ufer zum anderen oder von einem Steg zum anderen. Sie sind stark motorisiert und es ist eine rasante Fahrt. | |
Was kann man sonst in Brunei noch machen? Außer Golf spielen, nicht mehr viel. Am östlichsten Zipfel des Landes hat aber Surfverleih entdeckt, den man sogar mit dem Linienbus erreichen kann. Die Surfbretter hier sind nicht schlecht, aber das Meer ist auch hier nicht so richtig einladend. Und natürlich gibt es auch hier, wie überall im Lande keinen Alkohol und dazu zählen die Bruneier auch Grundnahrugsmittel wie Bier. Aber eine Woche Abstinenz hat noch keinem geschadet und Karl ist danach zur Erholung ja gleich weiter nach Laos geflogen, wo es das gute Beerlao gibt. |
Und
dann gab es da noch Bruneis einzige Konfluenz, die es zu entdecken
galt. Bis Karl kam. Aber das ist eine andere Geschichte, die hier erzählt wird >>> |