Batu Caves

Der hinduistische Tempel in den gewaltigen Tropfsteinhöhlen ist einer der touristischen Highlights von Kuala Lumpur.

Früher 10 km nördlich der Stadt und jetzt von Autobahnen umgeben fast mitten drin, sind die Batu Caves doch immer einen Besuch wert.

Vor dem Besuch der Höhle haben die indischen Götter den Schweiß gesetzt - und der fließt reichlich, wenn man die 272 Stufen emporklimmt. Aber immerhin, jede Stufe ist liebevoll nummeriert, und im Schatten sind es auch bloß 32 Grad - wenn da nur Schatten wäre!

 

Ab und zu einen Blick nach unten, die Wasserflasche fest im Griff, und vor allem die Affen nicht aus den Augen lassen!

 

Lange suchen braucht man nicht, um sie zu sehen - sie lauern überall und warten nur darauf, bis jemand mit Essbarem die Treppen emporsteigt. Dann starten sie schon mal einen Blitzangriff, sind eine Weile mit sich und ihresgleichen beschäftigt und warten anschließend scheinbar friedlich auf das nächste Opfer. Im allgemeinen sind sie nicht aggressiv, sondern nur nervig.

Im Schutze dieser vielarmigen Göttin Lakshmi futtert die Affenbande, was die Touristen ihnen entweder freiwillig gegeben haben, oder was sie erbeutet haben..
Nein, dieser Mann ist nicht das Opfer eines Affenangriffs geworden, sondern symbolisiert wohl den Looser-Typ im Kampf der hinduistischen Gottheiten untereinander. Vielleicht ist er auch nur der Inbegriff der gespaltenen Persönlichkeit. So genau wissen wir das nicht, und die Affen scheint das auch nicht zu interessieren, so lange er nicht ganz auseinander fällt.

Hat man die 272 Stufen und die Affenbande geschafft, kommt man in die erste riesige, domartige Höhle. Der dahinterliegende Teil ist vor Urzeiten eingebrochen, so dass Licht wie durch ein Kathedralenfenster herein fällt. In ihren Nischen stehen eine Reihe hinduistischer Tempel, Altäre und Skulpturen.

 

Jedes Jahr Ende Januar/Anfang Februar ist dies der Mittelpunkt der Feiern zum Thaipusam-Fest . Zu Ehren von Lord Muruga pilgern Millionen von Gläubigen von KL aus hierher, teilweise übel gepierced und in Trance.

Im hinteren, offenen Teil der Höhle steht diese Opferstätte.

Priester warten darauf, dass Gläubige ihre Dienste in Anspruch nehmen, um z. B. einer ganz bestimmten Gottheit zu opfern oder Segen für ein besonderes Ereignis zu erbitten..

 

 

 

 

 

Hier werden auch die Kinder "getauft".

Diese indische Mutter hat ihrem Kind den Kopf gelb "eingeseift" und beim Priester in einem der vielen kleinen Tempel in und um die Höhlen den Segen der Gottheiten erhalten.

Mit dem Audio Guide am Ohr versucht der bildungshungrige Europäer die Götterwelt der Hindus zu verstehen.

Wir sind willig - aber all die indischen Gottheiten mit ihren verschiedenen Geschichten auseinander zu halten ist schwer.

Versuchen wir es mal:

Dieser ist leicht wieder zu erkennen. Das ist der Elefantengott, Ganesha.

 

Er bewacht den Eingang zu einer Nebenhöhle, die beschönigend "Art Gallery" genannt wird, die den Besucher aber in einem beeindruckenden Farbenrausch durch die indische Mythen- und Götterwelt führt.

 

Für nur einen Ringgit sind Sie mitten drin!

 

In grellen Farben und lebensgroßen Skulpturen, sehr plastisch und drastisch, wird hier die hinduistische Mythologie entlang den Wänden und in den Nischen der Tropfsteinhöhle ausgebreitet.

 

Die Geschichten erzählen von und über die Gottheiten, über ihre Kämpfe, ihre Eifersüchteleien, über ihre Weisheit und Güte.

Es gibt viele Götter, und auch in vielen Farben. Wenn wir richtig aufgepasst haben, sind in diesem farbenfrohen Gipsensemble Lakshmana, Rama und Sita vereint, die von dem affenähnlichen Hanuman angebetet werden.

Der Herr links hinten im Bild ist uns leider nicht vorgestellt worden. Er kam vielleicht eher zufällig vorbei.

Und dies hier ist wohl der hinduistische Gott der Elektriker?

 

Es gibt noch eine weitere, etwas unscheinbarere "Art Gallery" in einer Höhle nebenan, in der wir diese Installation entdeckt haben.

Denkt man da nicht an Weihnachten? Nur dass der Esel zum Hund geworden ist. Und dass Josef zum Meditieren neigte, hat uns Matthäus auch verschwiegen.

Die drei Götter im Vordergrund sind von der tänzerischen Anmut von Shiva ganz hin und weg.

 

 

All zu lange sollte man sich in dieser Höhle nicht aufhalten, sonst wird man womöglich noch farbenblind. Auf alle Fälle erscheint einem, wenn man dann wieder ins Freie tritt, die Welt draußen erstmal farblos und fad. Aber so wohltuend für die Augen!

 

 

 

Kommt her und seht.


Email dagmar.karl@lippe-malaysia.de

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